Klimafolgenanpassung
Mit dem Klimawandel wird es in Deutschland zunehmend heißer. Der Zeitraum 2011-2020 war in Deutschland der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Folgen sind Extremwetterereignisse wie Hitze- und Dürreperioden, Starkregen, Gewitter und Stürme. Dass wir dringend Maßnahmen gegen den Klimawandel verstärken müssen und uns als Gesellschaft hinsichtlich unserer Energieversorgung, Ernährung, Konsum und Mobilität transformieren müssen, ist klar. Doch wie passt man sich an die bereits stattfindenden Klimaveränderungen an? Das lesen Sie in den folgenden Abschnitten.
Hitzeschutz
Gegen schönes Wetter haben die meisten Leute nichts einzuwenden, aber wenn im Sommer ein Temperaturrekord den nächsten jagt, sieht das schon ganz anders aus. Wie Sie sich und Ihr Haus vor der Hitze schützen und was Sie vorbeugend tun können, erfahren Sie hier.
Einfache Tipps für Zuhause
Wenn die Sonne knallt, wird es hinter großen Glasscheiben, in schlecht gedämmten Häusern und im Dachgeschoss oft unerträglich heiß. Schlaflose Nächte und Kreislaufbeschwerden können die Folge sein.
So sorgen Sie für ein angenehmes Raumklima:
1. Warme Luft gar nicht erst reinlassen, indem Türen und Fenster geschlossen bleiben. Je nach Personenzahl, Feuchtigkeitsproduktion und Schadstoffquellen im Raum muss aber auch tagsüber gelüftet werden.
2. Lüften Sie erst, sobald die Temperatur draußen niedriger ist als drinnen: abends oder am frühen Morgen. Ideal ist eine Nachtlüftung. Dann kann die gespeicherte Wärme mehrere Stunden aus dem Haus entweichen. Sorgen Sie für ordentlich Durchzug, indem Fenster auf mehreren Etagen geöffnet werden.
3. Für Besitzerinnen und Besitzer von Solarthermie-Anlagen: Durch einen Heizkörper, der mit überschüssiger Solarwärme betrieben wird, können kalte Wände im Sommer trocken gehalten werden.
4. Elektrische Geräte produzieren im Betrieb Wärme. Stellen Sie daher sicher, dass diese vom Netz genommen werden, wenn sie gerade nicht benötigt werden.
5. Besonders viel Wärme dringt durch Fensterscheiben und Glastüren ein. Ein Sonnenschutz, der die Sonnenstrahlen abwehrt, sollte wenn möglich immer außen angebracht werden. Bei innenliegendem Sonnenschutz sollte auf ein System mit einer möglichst hellen oder reflektierenden Oberfläche und mit geringer Transparenz geachtet werden.
6. Ventilatoren oder Klimageräte sind eine große Hilfe bei aufgeheizten Räumen. Was beim Kauf einer Klimaanlage zu beachten ist lesen Sie hier genauer.
7. auch Wärmepumpen können zum Kühlen benutzt werden. Besonders gut funktioniert dies über Fußboden-oder Deckenheizungen.
Hitzeschutz beim Hausbau oder Sanierung
Der sommerliche Hitzeschutz ist ein wichtiger Aspekt beim Neubau oder bei der Sanierung von Häusern und Wohnungen und sollte bei der Planung auf jeden Fall mit bedacht werden.
Es sollte vorab bedacht werden, welche Gebäudeteile und Räume sich besonders schnell aufheizen: Je nach Ausrichtung und Dämmung ist besonders oft das Dachgeschoss betroffen. Auch Material, Oberfläche und Farbe von Dach und Fassade haben eine Auswirkung auf die Hitzeentwicklung in den Räumen.
Tipps für den Hitzeschutz am Gebäude:
- Vordach oder Balkon als Sonnenschutz nutzen. Diese schützen vor der direkten Einstrahlung
- Sonnenschutz von außen in Form von Jalousien, Rollläden und Markisen
- die richtigen Fenster wählen. Fenster sind sowohl für die Wärmegewinnung im Winter aus für den Wärmeschutz im Sommer entscheidend. Spezielle Sonnenschutzverglasungen halten im Sommer besonders gut die Hitze fern.
- Eine gute Wärmedämmung hält nicht nur im Winter das Haus schön warm, sondern schützt auch im Sommer vor Hitze.
- Komponenten für ein Smart Home können bei Hitze hilfreich sein: Automatische Steuerung von Rollladen, Fenstern und Lüftungsanlagen
- Bäume vor Fenstern und Fassade bieten einen natürlichen Sonnenschutz. Man muss aber etwas Geduld haben, denn natürlich dauert es eine Weile bis ein Baum groß genug ist.
Weitere Infos zum Hitzeschutz am Haus finden Sie bei der Verbraucherzentrale NRW.
Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihr Haus fit für den Sommer machen können, lassen Sie sich gerne kostenlos bei unserer monatlichen Energieberatung im Rathaus beraten.
Angenehme Temperaturen dank Begrünung
Mit dem Klimawandel werden die Sommer zunehmend heißer. Besonders in dicht besiedelten Gebieten bilden sich sogenannte Hitzeinseln, da die Fassaden und asphaltierten oder gepflasterten Flächen die Hitze viel besser speichern als Grünflächen!
Das selbe gilt auch für Dächer: die folgende Grafik verdeutlicht sehr gut die temperaturausgleichende Wirkung einer Dachbegrünung im Vergleich zu einem unbegrünten Dach.
Auf Gründächern kann ein Großteil des Regenwassers gehalten werden und später durch Verdunstung über die Pflanzen die Fläche kühlen. Die Begrünung schützt zusätzlich die Dachhaut vor der direkten Strahlung und erhöht somit dessen Lebensdauer. Weitere Infos zum Thema Dachbegrünung finden Sie auch in unserem Gründachkataster.
Fassadenbegrünungen sind umso wirkungsvoller, wenn sie mit einem gewissen Abstand zur Fassade angebracht werden, da dann die Luft dazwischen zirkulieren kann und für zusätzliche Abkühlung sorgt. Fassadenbegrünung kühlen vor allem durch die Beschattung der Fassade.
Pflanzen sorgen durch Schattenwurf und Verdunstung auch für eine Kühlung der Umgebung. Dachbegrünungen, Fassadenbegrünungen, Hecken, Bäume und bepflanzte Vorgärten haben so einen positiven Einfluss auf das Mikroklima. Es ist also eine gute Strategie den Schatten von Sträuchern und Bäumen zu nutzen, um die Temperaturen am und im Haus angenehm kühl zu halten. Ein begrünter Vorgarten hat neben der Kühlung der Fläche noch weitere Vorteile: bei der richtigen Pflanzenwahl bietet er Nahrung und Lebensraum für viele Vögel und Insektenarten. Damit die Pflanzen im Garten genug Wasser aufnehmen können, um zu wachsen, sollten drum herum möglichst wenig Flächen versiegelt sein. Welche Pflanzen die richtigen sind und warum ein gut gewachsener Staudengarten ziemlich pflegeleicht ist erfahren Sie in unserer Broschüre Tipps für einen insektenfreundlichen Garten.
Viele weitere Anregungen und Tipps für einen naturnahen Garten gibt es außerdem auf der Webseite des Nabu