10. Die alte Küsterei (Propsteihof 13)
Von 1667 bis 1825 Wohnhaus des Küsters, der zugleich Organist war und Schulmeister war; später Gastwirtschaft, Poststelle und Ort der amtlichen Bekanntmachungen.
1667 gestattete Propst Bernhard von Kerckering als Archidiakon in Clarholz den Provisoren der Kirchspielgemeinde, „den Spieker, gelegen zwischen Johann Schriever und Vogtes Johann Niermans Behausung“, an der einen Seite bis an die Säulen der Kirchhofspforte und auf der anderen Seite um drei Fuß zu erweitern und bestimmte, dass dieser Spieker zukünftig alle Zeit dem von ihm und seinen Nachfolgern bestellten Küster und niemand anderem als Wohnung dienen sollte.
Von 1672 bis 1675 ließ die Kirchspielgemeinde für 38 Taler viele Arbeiten an der Küsterei ausführen. Nach dem Bau einer Lehrerwohnung ging das Gebäude 1825 an den Schenkwirt Leopold Schlüter über, dessen Sohn 1841 eine Poststelle einrichtete. Danach folgten häufige Besitzerwechsel. Von hier aus wurden sonntags öffentliche Bekanntmachungen der Gemeinde verlesen.
Weitere Besitzfolge: 1840 Heinrich Schlüter. 1859 Witwe Anna Schlüter, geb. Kröger. 1889: Leopold Schlüter. 1920 Maria Schlüter, geb. Flamme-Mittrup. 1928 Heinrich Huckenbeck, verheiratet mit Gertrud Wiese. 1955 Aloys Bakenfelder, verheiratet mit Gertrud Huckenbeck. 1995 Wolfgang Kuhn und Brigitte, geb. Bakenfelder.
Inschrift im Torbogen: „So einige hundert Jahr steit de Linnenbrügge da. Viele gangen schon dür düssen Buogen, manch eine wo auk dürdrugen.“