8. Wirtschaftshof (Propsteihof 6, 8, 10, 14, 16, 18, 20)
Die rahmenden Gebäude und der Hof dienten dem Betrieb der Land-und Forstwirtschaft des Klosters.
(Propsteihof 6, 8, 10, 14, 16, 18, 20)
Gegenüber dem Propsteigebäude und dem ihm vorgelagerten Ehrenhof ist der 1725/26 einheitlich neu angelegte, ursprünglich dreiflügelige Wirtschaftshof nach Westen versetzt. Dadurch hat die ihn querende Achse einen diagonalen Verlauf. Sie wird von zwei Torpfeilerpaaren mit aufgesetzten Löwen gesäumt. Das äußere Tor stand ursprünglich an der Letter Straße, der damaligen Fernstraße zwischen Münster und Paderborn. Es wurde nach dem Abbruch des Pfortenhauses 1834/38 an der heutigen Stelle wiederaufgebaut. Die beiden erhaltenen Flügel des Wirtschaftshofes dienten in klösterlicher Zeit als Schmiede, Reitställe und Wohnungen der Bediensteten. Seit dem 19. Jahrhundert sind sie zu Privatwohnungen umgebaut und vermietet worden.
Ursprünglich dreiflügelige Anlage mit Tordurchfahrt von 1725/26. Erhalten sind der östliche und der westliche Flügel und zwei Torpfeilerpaare mit den Wappen der Pröpste Elbert von Kückelsheim (außen) und Leopold von Rübel (innen).
In den Jahren 1725/26 ließ Propst Elbert von Kückelsheim (1693-1750) den dreiflügeligen Wirtschaftshof bauen. Das Baumaterial kam aus der Klosterziegelei im Sundern. Der Hof bekam ein harmonisches, einheitliches Aussehen und ersetzte die kleinteiligeren Vorgängerbauten unterschiedlichen Alters.
Mit Rücksicht auf den Kirchhof nördlich und westlich der Kirche musste der Propst den Wirtschaftshof nach Westen versetzt anlegen lassen. So erklärt sich, dass die auf das Hauptportal der Propstei zulaufende Achse diagonal geführt wurde. Sie beginnt an der heutigen Letter Straße, der damaligen Fernstraße zwischen Münster und Paderborn, überbrückte die ursprünglich das gesamte Klostergelände einschließende Gräfte und verlief zwischen dem Krautgarten zur Linken und der „Börne“ zur Rechten auf eine Durchfahrt im Pfortenhaus zu. Heute stehen hier zwei Torpfeiler aus Teutoburger-Wald-Sandstein, die ursprünglich an der Fernstraße die Einfahrt in das Klostergelände markiert haben. Auf ihnen sitzen zwei vollplastische steinerne Löwen mit Zungen aus Eisen, die dem Besucher die verwitterten Wappen, Namen und Titel des Bauherren entgegenhalten.
Vom Pfortenhaus steht nur noch die Außenmauer. Sie bildet mit der Mauer um den Krautgarten eine zum Kirchhof führende Gasse. Links von der Durchfahrt befanden sich zur Klosterzeit im Torhaus Schweinestallungen und die Wagenremise. Der östliche und der westliche Flügel des Wirtschaftshofes sind erhalten. In ihnen waren die Schmiede, die Reitställe sowie Räume für das Gesinde und die Bediensteten des Klosters untergebracht. Der Wirtschaftshof war vom Ehrenhof durch eine Balustrade abgeteilt. Sie ist nicht mehr erhalten und wird heute durch eine Hecke angedeutet. In ihr befand sich ein weiteres, von zwei niedrigeren Löwenpfeilern gebildetes Tor. Die Wappen, welche diese beiden Löwen halten, sind jene der Familien Rübel und Haxthausen. So gibt sich dieses Tor als Schöpfung des Propstes Leopold von Rübel (1750-1763) zu erkennen, des Nachfolgers des Elbert von Kückelsheim.